Fahrt & Lager
Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind ständig unterwegs: am Wochenende, in den Ferien, in Sachsen, in Deutschland oder im Ausland. Wir wollen raus – raus aus dem Alltag, raus in die Natur. Deshalb gehen wir auf Fahrt oder nehmen an Zeltlagern teil, die meist unter einem Motto stehen.
Wir schlafen in Kohten und Jurten – so heißen unsere Zelte. Zeltplanen und Verpflegung werden verteilt auf alle, die mitwandern. So trägt jeder die Last für sich und die anderen. Ein Quartier für die Nacht muss die Gruppe jeden Abend aufs neue suchen. Und falls sie keines findet, ist die Kohte schnell aufgebaut oder der Schlafsack unter dem Sternenhimmel ausgerollt. Auf Fahrt gehen ist wunderbar und unbestritten einer der wichtigsten Bestandteile des Pfadfinderlebens.
Ob auf dem Stammeslager, dem Landeslager, dem Bundeslager oder dem Jamboree: Hier leben die Pfadfinder*innen Tag und Nacht in der Gruppe zusammen, sehen alte Freunde wieder und lernen neue kennen. Am Abend treffen wir uns in der Jurte am Lagerfeuer, singen unsere Lieder, traditionsreiche und moderne, erzählen Geschichten und trinken Tschai, einen gewürzten heißen Tee.
Diese gemeinsamen Tage und Stunden verbinden Pfadfinderinnen und Pfadfinder, nicht selten ein Leben lang. Das gemeinsam Erlebte – abseits von Schule, Studium oder Arbeit – knüpft ein Band. Und wenn eine Fahrt, ein Lager vorbei ist, dann ist die Sehnsucht nach dem nächsten gemeinsamen Abenteuer groß.
Kluft & Halstuch
Mit der Kluft muss sich niemand ausgegrenzt fühlen, nur weil er*sie nicht die neuesten Marken trägt. Alle haben eine gemeinsame Kleidung und treten so als Teil einer Gemeinschaft auf. Die auffällige Kluft ist Türöffner bei der Schlafplatzsuche auf Fahrt und manchmal kommt es durch sie zu spontanen Einladungen und Begegnungen.
Im BdP tragen wir ein blau-gelbes Halstuch und ein dunkelblaues Hemd. Bei den Wölflingen ist das Halstuch einfarbig gelb.
Die Verleihung des Halstuches ist für jede*n Pfadfinder*in ein ganz besonderer Moment. Pfadfinder*innen, die ein Halstuch tragen, zeigen damit, dass sie ein Versprechen abgelegt haben, die Regeln der Pfadfinder*innen zu achten und sich für die Gesellschaft einsetzen, in der sie leben.
Versprechen
„Ich will nach den Regeln der Pfadfinder*innen mit euch leben“ lautet das Versprechen, das ein jedes Mitglied unseres Bundes abgibt, bevor er*sie ein Halstuch verliehen bekommt und damit feierlich in den Kreis der Pfadfinder*innen aufgenommen wird. Eine solche Versprechensfeier findet am häufigsten am Abend, im Schein des Lagerfeuers statt und wird möglichst vom gesamten Stamm oder der Gruppe begleitet. Welche sonstigen feierlichen Traditionen eine solche Aufnahme begleiten, ist Angelegenheit und Eigenart des Stammes.
Pfadfindernamen
…oder auch „Fahrtennamen“ tauchen immer wieder auf. Es gibt sogar Stämme und Sippen, da ist es feste Tradition, dass jeder Pfadfinder einen Fahrtennamen bekommt.
Wie auch auf dem Schulhof oder in der Freizeit handelt es sich beim Pfadfindernamen um einen Spitznamen, der z.B. aus einer lustigen oder außergewöhnlichen Situation heraus entstanden ist.
Wunder‘ dich also nicht, wenn sich plötzlich ein „Frosch“ oder ein „Zwiebel“ auf dem Lagerplatz tummelt.